The
European Identity - The Impact of Migration on European Culture
Fragen zum Thema:
Name:
O B Alter:
39 Jahre, in der Stadt Balador/ Kasachstan geboren ,
Hochschulausbildung “Ingenieur für Maschinenbau Woher
kommen Sie? Ich komme aus
Nowosibirsk, einer russischen Großstadt
Ich bin deutscher Abstimmung, meine Urgroßeltern kamen aus
Deutschland, Ende des 19.Jhd., erhielten Land im Kaukasus,
mussten
dann in die Ukraine als “Deutsche”und 1941 dann nach
Kasachstan.
Ein Teil der Familie ging dann nach Russland, nach Nowosibirsk.
Wir wurden immer als “Deutsche” behandelt.
Warum
verließen Sie Ihr Land/Ihren Wohnort?
In Russland war es immer schwieriger geworden zu arbeiten und zu
leben.
Für die viele und schwere Arbeit gab es aber kaum Geld.
Die Nahrungsmittel waren sehr teuer. Dadurch stieg die Kriminalität
erheblich und es wurde immer gefährlicher, vor allem für uns
Frauen,
allein auf die Straße zu gehen. In den 70er Jahren konnten die
ersten
Verwandten Russland verlassen und in die BRD übersiedeln.
1992 stellte ich auch für meine Familie den Antrag zur Übersiedlung.
Ich wurde immer wieder vertröstet, Papiere, die mit der Post
verschickt
wurden, gingen verloren, ich musste Sprachkurse belegen, mehrmals
und immer wieder warten, warten. 1997 war es dann soweit
Kamen Sie
allein oder mit Familie?
Wir
waren 6 Personen, meine Mutter, meine Schwester mit Sohn und
ich mit meinen beiden Kindern Irina (13) und Andreas (6) Wie wurden
Sie aufgenommen?
Wir kamen direkt nach Bramsche, einer Stadt bei Osnabrück, dort
erhielten alle die nötigen Papiere. Wir wollten
eigentlich zu unseren
Verwandten nach Nordrhein-Westfalen, aber das war nicht möglich,
wir mussten nach Thüringen und kamen in das Aussiedlerlager
Eisenberg, von dort nach Wiebelsdorf bei Auma..
Hier lernte ich meinen jetzigen Partner kennen und zog mit Ihm,
natürlich mit meinen Kindern, nach Weißendorf. Meine Schwester
wohnt jetzt in Zeulenroda. Ich wurde überall korrekt und höflich
behandelt und aufgenommen und meine Kinder fühlen sich in der
Triebeser
Schule sehr wohl. Was mögen
Sie an Ihrem neuen Wohnort?
Ich
fühle mich in Weißendorf recht wohl, es ist schön ruhig und der
Wald ist auch gleich da. Am Anfang war es schon eine Umstellung,
aus
einer Millionenstadt in ein Dorf, wo nichts los ist. Aber jetzt
habe ich
mich daran gewöhnt und finde es sehr gut. Was
vermissen Sie am meisten?
Ich
würde schon gern öfters meine restliche Verwandtschaft sehen,
die zurückgeblieben sind. Aber das ist nur schwer möglich. Haben Sie
Ihre Entscheidung, wegzugehen, schon bereut?
Nein,
auf keinen Fall. Meine Kinder haben hier wenigstens eine
Perspektive.
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