The European Identity - The Impact of Migration on European Culture

 

            Fragen zum Thema:

 

            Name:             I S

            Alter:              Jahrgang 1928, in Böhmisch - Wiesenthal /heute in Tschechien,

                                    geboren,

 

Woher kommen Sie?Ich komme aus dem kleinen Ort Böhmisch - Wiesenthal, heute  in                                               Tschechien. Mutter: Hausfrau mit Heimarbeit, Vater: Arbeiter in                                                         verschiedenen Gewerken, noch einen Bruder und eine Schwester

                                    Nach der Volksschule in Stolzenhagen ging ich in die Bürgerschule                                        nach  Schmiedeberg. Nach der Schule erlernte ich den Beruf einer

                                    Verkäuferin in einem Feinkostladen in Weipert

 

Warum verließen Sie Ihr Land/Ihren Wohnort?

                                    Wir wurden 1946 von den Tschechen vertrieben, wir hatten keine             Wahl, es

wurden Transporte zusammengestellt, die uns nach Deutschland brachten.

                                    Meine Eltern erhielten zwar eine “grüne Karte, die zum Bleiben berechtig-

te, weil niemand im Dorf mehr da war zum Arbeiten, aber allein wollten

wir auch nicht bleiben.Wir waren fast der letzte Transport. Wir wussten

zwar, dass dies geschehen wird, aber es kam dann ganz plötzlich, 50 kg

Gepäck durften wir mitnehmen, das war alles. Wir mussten solange fahren,

bis uns ein Ort aufnahm und das war in meinem Fall Triebes.

 

Kamen Sie allein oder mit Familie?

                                    Wir waren sechs Personen, meine Eltern, ich  mein Bruder,

                                    meine Schwester, meine Oma und ich.

                                                                                            

Wie wurden Sie aufgenommen?

                                    Wir kamen am 01,12.1946, morgens um 04.00 Uhr in Triebes an.

                                    Hier wurden wir in Baracken (heute Kegelbahn) und am Osthain                                                       untergebracht. Von dort aus kamen wir nach Staitz, wo es schon mehrere

Vertriebene gab. Hier lernte ich meinen mann kennen, wir heirateten und

1947 wurde mein Sohn geboren. Wir galten immer als die “Fremden” wur-

den aber höflich behandelt. 1950 zog ich mit meiner Familie nach Triebes

und erhielt in der “Jute” Arbeit. Ich arbeitete bis 1990 in diesem Betrieb.

                                              

Was mögen Sie an Ihrem neuen Wohnort?

                                    Triebes gefällt mir, so wie es ist.. Es ist meine zweite Heimat

 

Was vermissen Sie am meisten? Ich vermisse nichts

 

                                    Nichts, ich habe alles, was ich brauche, ich war schon mehrmals in                                          meiner alten Heimat, aber da hält mich nichts mehr.

 

Haben Sie Ihre Entscheidung,wegzugehen, schon bereut?

                                    Wie schon gesagt, wir hatten keine Wahl, wir mussten weg, ich habe                                               ein gutes neues zu Hause gefunden.