“The European Identity – The Impact of Migration on European Culture”Fragen zum Thema: Name: G T Alter: 1931 geboren Woher kommen Sie? Bei mir ist es etwas kompliziert. Ich wurde 1931 in Kanada Geboren. Mein Vater war ein Kanadier und meine Mutter stammt aus Triebes. Beide lernten sich in Hamburg kennen, zogen nach Kanada, dann nach Triebes und zu guter Letzt nach Pommern. In Pommern musste ich mit meiner Familie flüchten, wir wurden vertrieben, aber das ist eine ganz andere Geschichte, an die ich sehr viele schmerzliche Erinnerungen habe. Wir gingen zu Fuß von Pommern über Berlin nach Leipzig. Die letzten 100km fuhren wir dann mit einem Güterzug nach Triebes, wo meine Großeltern lebten. In Triebes lebten wir dann bei meinen Großeltern bis zu meiner Ausreise. Warum
verließen Sie Ihr Land/Ihre Stadt?
In Triebes musste ich noch einmal die letzte(8.) Klasse besuchen. Dann erlernte ich den Beruf eines Bäckers, in der Bäckerei Feustel, am Kirchplatz. 1949, nach meiner Lehrzeit, stellte man mich vor die Entscheidung, zur „Wismut“ oder zur“ kasernierten Volkspolizei „zu gehen. Ich wollte aber beides nicht, ich wollte in meinem Beruf arbeiten. Da wir in Westberlin Verwandte hatten, fuhr ich nach Westberlin und bekam dort auch in einer Konditorei Arbeit. Ich beschloss, in Westberlin zu bleiben. 1951 beschloss ich, mit einem Freund, nach Kanada auszusiedeln. Ich blieb aber nicht sehr lang in Kanada, sondern siedelte einige Zeit später nach Kalifornien um. In Kalifornien heiratete ich, gründete eine Familie und hatte in einer Rüstungsfabrik einen sehr guten Job. Diesen übte ich bis zu meiner Pensionierung aus. Nach dem Tod meiner Frau lernte ich auf einer Besuchsreise in Kanada eine Jugendliebe wieder kennen, die ich heiratete und mit der ich heute noch in Kanada lebe.. Wir wären zwar gern in Kalifornien geblieben, aber für meine Frau, eine Kanadierin, sind die Bedingungen in den USA nicht gut, zu viele Beschneidungen und Hindernisse. Wie
reagierte Ihre Familie? Meine Familie hat meine Entscheidung akzeptiert und respektiert. Wie
wurden Sie aufgenommen? Es war alles problemlos, mir gefallen die Weite, die Natur, die eigenwilligen Menschen und die relative Freiheit Was
mögen Sie an Ihrem neuen Heimatort?
Wie schon oben angeführt, es ist vieles
und es ist ja auch mein eigentliches Geburtsland, vielleicht habe ich
das im Blut
Was
vermissen Sie?
Ich vermisse eigentlich nichts, zu meinem Bruder Ullrich, der in Triebes lebt, habe ich einen guten Kontakt und wir besuchen uns, sooft es über diese Entfernung geht. Ich glaube, es ist gar nicht so schlecht, wenn man fern von der Familie seinen Weg macht, das sollten viele junge Leute einmal versuchen, vor allem in Deutschland, das öffnet den Blick
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